Pfarre Stattersdorf-Harland

Liebe Pfarrangehörige, liebe Freunde unserer Pfarrgemeinde!

Auf unserer Website finden Sie für die gesamte Karwoche und dann auch später für jeden Sonntag immer wieder neue Impulse, Meditationen und Texte zum Feiern. Die Inhalte werden täglich bzw. wöchentlich aktualisiert.

Gedanken zur Karwoche in der Zeit von Covid-19:

 

Aufgrund der aktuellen Ereignisse sind alle Aktivitäten

für die Karwoche und die Osterfeiertage abgesagt dennoch 

 

Wir feiern Karfreitag

 

„Mein Gott, mein Gott, 

warum hast Du mich verlassen?“

(Mk 15,34 EU; Mt 27,46 EU)

 

„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ – das sind Jesu letzte Worte am Kreuz, wie sie im Markus- und Matthäus-Evangelium überliefert sind. In Erwartung seines Todes ist Jesus nun wirklich ganz allein und fühlt sich sogar von dem verlassen, der ihm das Leben geschenkt hat, der ihn auf seinem Weg begleitet hat, der immer für ihn da war. Nun schreit und betet er in seinem Leid voll Sehnsucht zu seinem Vater. Doch er bleibt ohne Antwort und kann nur versuchen, seine Ohnmacht und Hilflosigkeit auszuhalten und zu ertragen. Mit seinen Worten holt Jesus nun Gott an diesen Ort, der gottlos scheint.

 

In dieser angst- und qualvollen Situation verschlägt es Jesus förmlich die Sprache. Er findet keine eigenen Worte, seine Worte sind nur geliehen. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ – mit dem klagenden Gebet aus Psalm 22 brachten schon viele Generationen vor Jesus ihr Leid und ihre Verzweiflung – durch Depression, Krankheit, Verfolgung oder Verwundung – zum Ausdruck. 

In der absoluten Einsamkeit des Kreuzes spricht nun auch Jesus diese Worte und begibt sich damit in die Gemeinschaft seiner Vorfahren, die versuchten, mit diesen Worten ihre Verlassenheit zu ertragen. 

 

Viele von uns erleben dieses Gefühl des Verlassen-seins in diesen Tagen ganz besonders! Einen positiven Bescheid bekommen, In Quarantäne sein müssen, die Wohnung, das Haus nicht verlassen dürfen oder der Tod eines Angehörigen, einer Freundin,  eines Freundes.

 

Immer wieder begegnen uns Einsamkeit, Isolation und das Gefühl des Verlassen seins. Jeder und jede von uns kennt das Gefühl.

Fühlen, denken oder sprechen nicht auch wir manchmal die Worte Jesu? 

Vielleicht in anderen Ausprägungen: Niemand steht mir bei. Niemand hört mir zu. Niemand nimmt Anteil an meinem Leben. Niemand besucht mich. Niemand betet für mich. Niemand hilft mir. Niemand versteht mich. Niemand kümmert sich um mich. Niemand ist für mich da.

 

Solange diese Eindrücke über uns Macht haben – ob berechtigt oder unberechtigt – fühlen wir uns von der Umwelt, vom Leben abgeschnitten. Bei längerer Betrachtung fallen uns oft dann aber vielleicht doch noch Menschen ein, die für uns da sind … und selbst wenn wir wirklich gerade einmal niemandes Anwesenheit spüren, können wir uns an eine andere Zusage aus dem Buch der Psalmen klammern:

 

„Auch wenn ich gehe im finsteren Tal, ich fürchte kein Unheil; 

denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab, sie trösten mich.“

(Ps 23, 4)

 

Möge der Karfreitag uns stärken in dem Bewusstsein:

Er ist bei uns alle Tage unseres Lebens.

 

Ernst Bergmann

Pfarrer

 

Feiertexte für die Kartage und das Osterfest liegen in der Kirche auf.

Sie finden diese auch im Internet unter www.netzwerk-gottesdienst.at 

 

Besonders für junge Menschen eine Aktion die wir Ihnen ans Herz legen möchten ist Trotzdem Ostern - gemeinsam trotzdem Ostern feiern: https://sankt.online/trotzdem-ostern Um die Vorfreude zu vergrößern, kannst du dir hier gratis ein cooles Package bestellen, dass dann zu dir nach Hause geschickt wird. Damit du optimal zum Mitfeiern, Mitdiskutieren und Mitmeditieren vorbereitet bist.

 

Wenn Sie gerne ein persönliches Gespräch wollen oder Wünsche und Beschwerden weitergeben wollen können Sie uns gerne schreiben unter pfarre.stattersdorf.harland@aon.at oder Sie rufen einfach an. 02742 / 25 31 18